Ein außergewöhnliches Geschenk bekamen die Obinger zu ihrem Festjahr „1300 Jahre Obing“: ein Musikerlebnis der Extra-Klasse, das hochkarätige Konzert eines Orchesters aus Meistern ihres Instruments. Möglich gemacht hatte das Elke Burkert, diplomierte Konzertsängerin und ausgebildete Kapellmeisterin, die seit 2008 im zu Obing gehörenden Frabertsham ihre Heimat gefunden hat. In der von ihr gegründeten Collegia Musica Chiemgau hat sie Profimusiker aus aller Welt und natürlich auch aus dem Chiemgau versammelt, um soziale Projekte finanziell zu unterstützen. In der vollbesetzten Laurentiuskirche in Obing stellte Elke Burkert mit ihren Musikerkollegen „Musikalische Highlights aus fünf Jahrhunderten“ vor, führte das Publikum auf eine musikalische Zeitreise.
Zum Auftakt gab es einen „Hit“ des Barock: die „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel, 1748 im Auftrag des englischen Königs für die Begleitung eines Feuerwerks komponierte Gelegenheitsmusik, in der Fassung mit Orchesterbesetzung. 30 Jahre weiter führte die musikalische Reise zu Mozart, zum Konzert für Oboe, das dieser einem bekannten Oboisten gewidmet hatte. Dieses Orchesterwerk bringt den Klang der Oboe besonders gut zur Geltung und gab der Solistin der Obinger Aufführung, Emmanuelle Lalancette aus Kanada, reichlich Gelegenheit, durch Virtuosität zu glänzen.
Besonders berührend war der nächste Programmpunkt: das ausdrucksstarke Zusammenspiel von Elke Burkert und ihrer Tochter Julia als Solistin an der Violine bei der Romanze Nr. 2 für Violine und Orchester von Ludwig van Beethoven, kongenial zur starken Emotionalität dieses musikalischen Werkes, in Erinnerung an den kürzlich gestorbenen Vater bzw. Großvater der Interpretinnen.
Das spätere 19. Jahrhundert war durch ein Hornkonzert von Franz Strauss vertreten, dem Vater von Richard Strauss, vollendet interpretiert durch Sebastian Krause, Ensemblemitglied der Grassauer Blechbläser, das 20. Jahrhundert durch den ungarischen Komponisten Frigyes Hidas mit einer Komposition für Blechbläserquintett mit sinfonischer Orchesterbegleitung, dargeboten von „Chiemgau Brass“ in der in Obing bereits bekannten Qualität. Frigyes Hidas steht für das Festhalten an der Tonalität und so fügte sich die Auswahl seines Werkes gut ein in das offensichtliche Hauptbestreben der Collegia Musica Chiemgau und ihrer Leiterin Elke Burkert an diesem Abend, das Publikum mit Wohlklang und Melodiösität zu erfreuen.
Die Zuhörer konnten nicht nur die Schönheit der Musik genießen, sie erhielten auch Informationen über den historischen Kontext der aufgeführten Werke, dank der kundigen Moderation von Horant Hohlfeld, bekannter Produzent zahlreicher Opernfilme. Für die Obinger war die-ser Abend sogar ein doppeltes Geschenk. Der Erlös des Konzerts kommt Obinger Einrichtungen zu Gute, den örtlichen Kindergärten St. Gabriel und Kinderstadl und dem Café Memory Obing.
Text: Inge Graichen, Fotos: Martina Raucher und Sebastian Graßl, MS Werbung